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Im Supermarkt wird man ihn eher selten finden. Ebenso in der Autowerkstatt oder in der Großküche. Viel eher im Hauptquartier einer Bank oder im Badezimmer einer Villa. Ein Naturwerkstein wie Marmor ist kein Bodenbelag, den man verlegt, wo viele Menschen einkaufen oder Autos repariert werden. Nichtsdestotrotz kann es natürlich vorkommen, dass eine Reinigungskraft während einer Baureinigung auf den Marmorboden trifft. Dann ist es gut zu wissen, worauf sie achten sollte.
Feinsteinzeug – das Material der keramischen Fliesen, die in Drogerie- und Supermärkten, im Einzelhandel und in öffentlichen Gebäuden am häufigsten verlegt werden – ist ein so genannter Kunstwerkstein, also ein industriell hergestellter Bodenbelag. Dagegen stammt der Naturstein, wie der Name vermuten lässt, aus der Natur und wird abgebaut. Nach Abbau aus dem Steinbruch und Zuschnitt nennt man ihn Naturwerkstein.
Während der Bauphase sollten Bodenbeläge aus Naturstein z.B. durch Abdecken nach dem Verlegen besonders geschützt werden. Von Feinsteinzeug lassen sich praktisch alle Verschmutzungen mit den richtigen Spezialreinigern entfernen – bei Naturstein, besonders bei empfindlichem Marmor, ist das nicht immer der Fall. Z.B. Metallabrieb vom unvorsichtigen Verschieben einer Leiter lässt sich chemisch nur durch starke Säure entfernen. Bei empfindlichem Naturstein ist das keine Option – dann ist die letzte Möglichkeit den Metallabrieb aufwendig mechanisch zu entfernen.
Natursteine lassen sich in Weich- und Hartgesteine einordnen. Granit ist einer der härtesten Naturwerksteine. In seinen technischen Eigenschaften kommt Granit Feinsteinzeug nahe. Auf der gegenüberliegenden Seite der Härteskala befindet sich Marmor.
Bei der Reinigung von Marmor und Granit Naturwerksteinen muss die Reinigungskraft zunächst erkennen um welche Art von Gestein es sich handelt. Kann man mit einem Cuttermesser den Stein ankratzen sollte er mit pflegenden Mitteln behandelt werden. Sollten keine Kratzer zurückbleiben sollten nicht schichtbilde Reinigungsmittel eingesetzt werden.
Beide Steine – Marmor und Granit – unterscheiden sich auch in ihrer Beständigkeit gegen Säuren. Granit ist durch die Mineralienzusammensetzung beständig gegen die meisten Säuren. Vorsicht ist allerdings bei farbigen Graniten geboten. Auch sollten keine salzsäurehaltigen Zementschleierentferner eingesetzt werden. Die Salzsäure bietet die Gefahr, die Eisenbestandteile im Granit zu korrodieren – also rosten zu lassen. Die Folge sind unschöne gelbliche oder braune Flecken, die teilweise erst Wochen oder Monate nach der Zementschleierentfernung zum Vorschein kommen. Marmor ist ein Weichgestein und gehört zur Gruppe der Kalksteine. Der Marmorboden wird auch daher nur selten eingesetzt, wo viele Menschen ein- und ausgehen – Sand oder Granatsplit würden den Boden verkratzen.
Marmor wird seit Jahrhunderten abgebaut – bekannt ist der Carrara Marmor aus Italien. Der wird auch als weißes Gold bezeichnet und ist einer der teuersten Naturwerksteine. Michelangelos David ist aus Carrara Marmor. Der kostbare Stein wurde und wird nicht nur von Künstlern und Steinmetzen geschätzt. Er findet heutzutage auch Verwendung als Tischplatte, Wandfliesen und Fassadenplatten. Auch Bodenfliesen gibt es aus Marmor und sie werden dann gewählt, wenn ein besonders exklusiver Bodenbelag gewünscht ist. Den Reinigungskräften kann die Reinigung von Marmor und Granit allerdings Kopfzerbrechen bereiten.
Durch den hohen Kalkgehalt ist Marmor sehr empfindlich gegen aggressive Reiniger und solche, die Säure enthalten. Diese würden den Kalk angreifen und sogar auflösen, so dass der Bodenbelag millimetertief verätzt wird. Das macht die Zementschleierentfernung ebenso wie die Rostentfernung schwierig.
Selbst ein mit Kohlensäure angereichertes Mineralwasser greift empfindliche Kalksteine bei längerer Einwirkzeit an.
Um einen Marmorboden zu verlegen, ist das ganze Können des Fliesenlegers gefragt; in der Regel wird er ihn händisch verfugen. Der Vorteil dabei ist, dass deutlich weniger Zementschleier auf dem Bodenbelag bleibt. Ein guter Fliesenleger wird diesen dann gleich im Nachgang gründlich mit Wasser abwaschen. Je sorgfältiger hier gearbeitet wird, desto leichter fällt die Zementschleierentfernung nach dem Aushärten der Fuge.
Zur Zementschleierentfernung auf Marmor verwendet man einen alkalischen Reiniger – zum Beispiel den Grundreiniger alkalisch von haid-tec. Der löst den Zement zwar nicht so gut wie ein saurer Reiniger, aber wenn man gleichzeitig die mechanische Reinigungsleitung erhöht, z.B. durch MelaminPlusPads, sind ebenso gute Ergebnisse erzielbar.
Wie gesagt: ein saurer oder aggressiver Reiniger kann den Marmor verätzen – er wird matt, die Oberfläche wird beschädigt! Will man diesen Schaden beheben, ist das, wenn überhaupt, nur unter großem Aufwand und handwerklichem Geschick durch einen Fachmann möglich. Achtung ist also bei der Reinigung von Marmor nötig.
Um Maserung und Färbung voll zur Geltung kommen zu lassen, werden Natursteine zum Schluss des Bearbeitungsprozesses oft poliert. Das geschieht maschinell auf so genannten Polierstraßen. Ein grob geschliffener Granit sieht eher aus wie ein grauer Kieselstein.
Auch Marmor sieht mit polierter Oberfläche besonders gut aus. Schwarzer Marmor erscheint tiefschwarz statt mausgrau – bei allen marmorierten, d.h. mit Adern durchzogenen Natursteinen kommt durch die Politur die schöne Maserung und die Tonalität voll zur Geltung.
Poliert sehen sowohl Granit als auch Marmor also deutlich schöner aus als mit anderen Oberflächen. Allerdings bringt das auch einen gravierenden Nachteil mit sich: poliert bedeutet auch, dass die Bodenbeläge nicht rutschsicher sind.
Um trotz polierter Oberfläche die geforderte Rutschhemmung zu erzielen hat haid-tec ein patentiertes Mikrostrahlverfahren entwickelt. Dabei werden nur punktuell und fein gestreut winzige Vertiefungen in die Oberfläche eingebracht, die mit Saugnapfeffekt und Verzahnung mit dem Schuhwerk die Rutschsicherheit auf die geforderte Rutschhemmklasse erhöhen. Der Glanzgrad bleibt weitestgehend erhalten.
Bei Granit gibt es neben Grob- und Feinschliff noch verschiedene andere Oberflächenbearbeitungen, welche die Rutschsicherheit erhöhen: sägerau, gestockt, geflammt-gebürstet und weitere. Durch diese Bearbeitungsarten leidet aber neben der Optik auch die Reinigungsfähigkeit. Um so rauer die Oberfläche ist, desto aufwendiger ist die Reinigung.
Im Gegenzug zum Marmorboden sind Granitböden viel beständiger gegen Säuren und ähnlich robust wie Feinsteinzeug. Daher kann der Grundreiniger sauer für fast alle Granite ohne Risiko verwendet werden. Gewisse Vorsicht ist lediglich bei gelben Graniten geboten. Hier sollte Dosierung und Einwirkzeit reduziert werden, um eine Entfärbung zu vermeiden. Alternativ wird wie bei Marmor alkalisch gereinigt und die geringere chemische Reinigungswirkung durch Mechanik durch MelaminPlusPads unterstützt. Ebenfalls aufpassen muss man bei der Verwendung des Rostfleckenentferners. Er sollte nur punktuell und kleinflächig angewendet werden.
Schichtbildende Reinigungsmittel reduzieren die rutschhemmenden Eigenschaften. Wie oben beschrieben benötigt Granit keine pflegenden Reinigungsmittel. Auch lässt sich der Glanzgrad von poliertem Granit nicht durch Glanzreiniger oder Wachse erhöhen – der Glanz kommt vom Stein selbst. Die glänzende Oberfläche bleibt lange erhalten, wenn man die Böden mit den richtigen Reinigungsmaßnahmen sauber hält. Wenn man einen Granitboden richtig reinigt, bleibt er quasi „bis in alle Ewigkeit“ schön.
Für die empfindlichen Marmorböden sind die PolyPlusPads besonders gut geeignet, weil man mit ihnen eine leichte Polierwirkung erzielt. Für die Unterhaltsreinigung von Granitböden ist wegen den ähnlichen Eigenschaften auch der haid-tec Feinsteinzeugreiniger geeignet. In Kombination mit MelaminPlusPads gelingt die Reinigung besonders effizient.
Mit über 3.000 begangener Objekte und über 5 Mio Quadratmeter Bodenfläche ist David Haid ausgewiesener Experte für die Reinigung von Feinsteinzeugbodenbelägen. Als Autor in unserem haid-tec Magazin „BODEN-ständig“ teilt er seine Expertise aus über 15 Jahren Berufserfahrung mit Ihnen und gibt wertvolle Tipps gerade auch bei herausfordernden Reinigungsprojekten.
Bei Fragen steht er Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung und ist über folgende Kanäle für Sie erreichbar.
2 Kommentare
In dem Haus, das ich gerade baue, benutzen wir auch Naturstein. Demnächst ist eine Baureinigung geplant. Wie ihr sagt, sollte man bei Naturstein aber besonders aufpassen. Ich muss da auf jeden Fall nochmal mit der Reinigungsfirma reden.
Hallo Christine – gerne können Sie Ihrer Reinigungsfirma den Link zu unserem Shop weitergeben: https://shop.haid-tec.com/
Da man nicht mit jeder Reinigungschemie an jeden Naturstein ran sollte, spielt eine gute Mechanik – sprich die richtigen Pads – eine besonders wichtige Rolle.
Gerne können Sie oder Ihre Reinigungsfirma sich unverbindlich telefonisch von uns beraten lassen. Wir freuen uns auf die Anfrage.
MfG David Haid – Leiter Anwendungstechnik